Ausstellung: 30 Jahre für unser Wasser
Veranstaltungsdetails
Im Juli 1994 kamen Landwirte aus Vötting, Pulling, Achering und Giggenhausen auf Einladung der Freisinger Stadtwerke zu einer ersten Informationsveranstaltung zum freiwilligen Wasserschutz zusammen.
In einem Arbeitskreis entwickelten die Wasserschutzberater von Ecozept zusammen mit Vertretern der Landwirte die Wasserschutzverträge. Darin sind Maßnahmen enthalten, die die Betriebe zur Verringerung des Nitrateintrags durchführen können. Im Gegenzug erhalten sie Ausgleichszahlungen von den Freisinger Stadtwerken, mit denen der höhere Kostenaufwand und eventuelle Ertragsverluste ausgeglichen werden. Die Kooperation startete klein, war bundesweit noch nahezu einmalig und ein Versuch mit ungewissem Ausgang; heute sehen wir den Erfolg dieser Zusammenarbeit.
In den ersten Jahren war noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Wichtig war deshalb, die beteiligten Landwirte eingehend über die grundwasserschonenden Maßnahmen zu informieren. Nach und nach traten immer mehr Betriebe dem Projekt bei. Besonders wirksame Maßnahmen wurden auf Demonstrationsfeldern im Wassereinzugsgebiet beispielhaft durchgeführt und gemeinsam mit ihnen besichtigt. Die Methoden, mit denen der Stickstoff im Boden gehalten werden kann, wurden durch Versuche überprüft und verbessert, und so konnte der Nitratwert in den Flachbrunnen kontinuierlich gesenkt und über 25 Jahre sogar halbiert werden. Ein enormer Erfolg!
Je länger die Felder bewachsen sind, desto mehr Stickstoff können die Pflanzen speichern, denn der Regen wäscht den Stickstoff aus dem Boden in das Grundwasser aus, wenn er auf unbewachsenen Boden trifft. Deshalb säen die beteiligten Landwirtinnen und Landwirte zum Beispiel nitratspeichernde, artenreiche Zwischenfruchtmischungen an. Auf vielen Maisflächen werden Untersaaten zur Nitratkonservierung ausgesät. Auf 150 Hektar wird Grünland weitergenutzt und auf etwa 60 Hektar Ackerfläche wurden Ackergräser eingesät, um deren gute Wasserschutzwirkung zu nutzen. Ohne die Bereitschaft der landwirtschaftlichen Betriebe, sich auf die Herausforderungen des Wasserschutzes auch wirklich einzulassen, könnte das Projekt nicht funktionieren. Jeweils im Herbst werden Bodenproben gezogen und auf ihren Gehalt an wasserlöslichem Nitrat untersucht. Diese Auswertungen werden dann wiederum in der Beratung für das nächste Jahr verwendet.
In den letzten fünf Jahren schwankte der Nitratwert im Grundwasser von Jahr zu Jahr - auch abhängig sowohl von stärkerem Niederschlag als auch von extrem trockener Witterung. Auf solche Herausforderungen werden sich die Projektbeteiligten einstellen und nach angepassten Methoden suchen müssen. Dank des hervorragend aufgestellten Projektes und der vertrauensvollen Zusammenarbeit stehen die Chancen gut, dass dies gelingen wird.
Begleitend werden Exkursionen ins Trinkwassereinzugsgebiet stattfinden, die in der Presse und auf der Homepage der Freisinger Stadtwerke angekündigt werden. Die erste Exkursion findet statt am Do, 25.07.2024, 18 Uhr Treffpunkt: Wasserwerk I in Vötting, Bachstraße 26
Kein Ticket
erforderlich
weitere Infos